本文《德国联邦总理施罗德关于德累斯顿大轰炸60周年纪念的讲话》关键词:德语 Erklärung von Bundeskanzler Gerhard Schröder zum 60. Jahrestag der Zerstörung Dresdens
So, 13.Feb.2005
Heute gedenken die Menschen in Sachsen und in ganz Deutschland der Zerstörung Dresdens vor 60 Jahren. Tausende unschuldige Menschen, darunter viele Kinder und Flüchtlinge, kamen auf grausame Weise ums Leben.
Eine der schönsten Städte Europas wurde zerstört. Wir trauern am heutigen Tag um die Opfer von Krieg und nationalsozialistischer Gewaltherrschaft in Dresden, in Deutschland und in Europa.
60 Jahre nach Kriegsende erleben wir, wie von einigen versucht wird, das Leid der Menschen zu missbrauchen und zu instrumentalisieren. Geschichtliche Zusammenhänge werden verfälscht. Die Schuld und Verantwortung, die Nazi-Deutschland für den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, für Vernichtung und Terror hatte, wird gar geleugnet.
Wir werden diesen Versuchen der Umdeutung der Geschichte mit allen Mitteln entgegentreten. Wir werden nicht zulassen, dass Ursache und Wirkung verkehrt werden. Verantwortung vor unserer Geschichte heißt eben auch, Untat und Leid nicht gegeneinander aufzuwiegen. Das sind wir allen Opfern des Nazi-Terrors und des Krieges, insbesondere auch den Opfern von Dresden schuldig. Das ist eine gemeinsame Pflicht aller Demokraten.
"Brücken bauen, Versöhnung leben" - so stand es an der wiederaufgebauten Frauenkirche. Das ist die Botschaft des 13. Februar; eine Botschaft, die in Dresden ebenso verstanden wird wie in Coventry, Guernica und anderen Orten, die Opfer der Unmenschlichkeit des Krieges wurden.
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