本文《中国的世界文化遗产(二)石窟-敦煌莫高窟》关键词:德语 Die Mogao-Grotten – Schatzkammer(宝库)der buddhistischen Kunst Die Mogao-Grotten, auch Tausend-Buddha-Höhle(千佛洞)genannt, sind weltbekannte buddhistische Relikte(佛教遗址). Sie liegen am Fuße des Mingsha-Berges(鸣沙山)25km südöstlich der Stadt Dunhuang(敦煌市), eine Stadt am westlichen Rand des Hexi-Korridors(河西走廊)in der Provinz Gansu und am östlichen Rand der Taklamakan-Wüste(塔克拉玛干沙漠), liegt in einem Becken(盆地), in dem sehr trockenes Klima herrscht. Doch das Schmelzwasser(融化的雪水), für das die Gletscher des Qilian-Gebirges(祁连山脉的冰川)sorgen, läßt die Vegetation(植被)üppig gedeihen(茂盛)und ließ so in der Wüste(荒漠)eine Oase(绿洲)entstehen.
Im 2. Jahrhundert v. Chr. schickte Kaiser Wudi der Westlichen Han-Dynastie(汉武帝)Zhang Qian(张骞)als Abgesandten(使节)in die "Westlichen Gebiete"(西域). Danach sind im Hexi-Korridor vier Präfekturen(郡)gebildet worden. Die westlichste davon ist die Dunhuang-Präfektur. Fast zur gleichen Zeit bildete sich eine nach Westen führende Handelsmagistrale(交通要道)-- die Seidenstraße(丝绸之路)-- heraus. Dunhuang wurde allmählich zum Knotenpunkt(分合点)der Seidenstraße für den wirtschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen China und den "Westlichen Gebieten". Über diese Magistrale kamen Kultur und Erzeugnisse aus China nach Mittelasien und Europa, während fremde Kulturen, besonders der indische Buddhismus, in Zentralchina Eingang fanden. Da der indische Buddhismus meist durch künstleriche Gestaltung seine Lehre predigte(传经), entstanden im Laufe der Zeit zahlreiche Grotten entlang der Seidenstraße. Die größten und an Kulturwerken reichsten und am besten erhaltenen sind die Mogao-Grotten in Dunhuang. Sie sind nicht nur eine Schatzkammer der chinesischen Nation, sondern auch ein Teil des kulturellen Erbes der gesamten Menschheit.
Der Bau der Mogao-Grotten begann im Jahre 366. Es heißt, dass ein buddhistischer Mönch namens Le Zun(乐樽)hier die erste Höhle ausgehauen habe. Der Bau zog sich über zehn Dynastien hin -- die Nördliche Liang-Dynastie, die Nördlich Wei-Dynastie, die Westliche Wei-Dynastie, die Nördliche Zhou-Dynastie, die Sui-Dynastie, die Tang-Dynastie, die Fünf Dynastien, die Song-, die Westliche Xia- und die Yuan-Dynastie -- und dauerte insgesamt über zehn Jahrhunderte.
Heute zählen die Mogao-Grotten 750 Höhlen mit insgesamt über 3000 farbigen Skulpturen(彩塑)und Wandmalereien(壁画), die eine Fläche von 4500 Quadratmetern einnehmen. Zudem fand man in den Sutrenhöhlen(藏经洞)etwa 50 000 handgeschriebene Dokumente, verschiedene Kulturgegenstände wie Seidenmalereien(绢画), Holzschnittbilder(版画), Stickereien(刺绣)und Kalligraphien. Würde man diese Zeitzeugen(时代的见证)der Kultur aneinanderreihen, ergäben sie eine Gesamtlänge von 25 Kilometern. In der Höhlenkunst von Dunhuang nehmen die Wandmalerein einen wichtigen Platz ein. Es sind hauptsächlich Porträts von Buddhas(佛像), Bodhisattwas(菩萨)und Himmelskönigen(天王), Gemälde über buddhistische Religionsgeschichten, Fresken über die Punya-Sutra(经变画), buddhistische Bildergeschichten, Gemälde üder chinesische Mythen(神话), Porträts von Persönlichkeiten und verschiedene Dekorationsmalereien(装饰画). Sie geben uns Aufschluss über Politik, Wirtschaft und Kultur, über das Alltagsleben verschiedener Gesellschaftsschichten, über Sitten und Gebräuche der Nationalitäten sowie über den Handels- und Kulturaustausch zwischen China und dem Ausland zu jener Zeit. Manche westliche Historiker betrachten die Wandmalereien in den Mogao-Grotten als eine "Enzyklopädie an der Wand"(墙壁上的图书馆). Besonders nennenswert sind die Feitian-Figuren(飞天佛像)in den Malereien. Feitian ist die buddhistische Bezeichnung für fliegende Gottheiten. Sie singen, tanzen und verstreuen Blumen(散花), wenn Buddhas ihre Lehren verkünden. An den Wänden in fast allen der 492 Grotten in Dunhuang sind Feitians zu finden. Sie halten Lottosblumen oder die chinesische, viersaitige Laute, Pipa, in der Hand. Sie haben zwar keine Flügel, doch die bunten Bänder haben wohl die gleiche Funktion und helfen ihnen in der Luft tanzen. Empfehlenswert sind zudem die bekannten Tänzerinnen in den Wandmalereien, die Pipa auf dem Rücken spielen(反弹琵琶) können. Es scheint, als ob sie mit der Musik tanzen würden. Die Tänzerinnen findet man an den Wänden der Grotten 172 und 112.
In der Höhlenkunst von Dunhuang ist die ausländische Kultur harmonisch mit der indländischen verschmolzen(水乳交融). Zum Beispiel gibt es in manchen Grotten Wandmalereien, worauf Griechen, Perser(波斯人)und badende Inderinnen zu sehen sind. In anderen Grotten hingegen zeigen die Gemälde chinesische taoistische oder konfuzianische Episoden(道教和儒教的故事). Die turmförmigen Nischen(塔庙窟)und die sattelförmigen(马鞍形的)Decken der Grotten lassen den typischen chinesischen Baustil erkennen.
Obligatorisch(必须的)ist normalerweise die Besichtigung der Grotte Nr.96, das Wahrzeichen der Mogao-Grotten. Außerhalb der Grotte gibt es eine 9stöckige Tempelhalle, im Volksmund "neunstöckiges Gebäude". Die Grotte 96 beherbergt die größte Buddha-Figur in Mogao, die Statue des Buddha Maitreja(文殊菩萨). Sie ist 35,5 Meter hoch und damit die größte Kammerbuddha-Statue(室内佛像)der Welt. Sie stammt aus dem Jahr 695. Die Buddha-Figur hat jedoch trotz sorgfältiger Restaurierung ihr ursprüngliches Aussehen verloren, wirkt aber immer noch majestätisch(雄伟的).
Die Grotte 158, deren Besuch extra kostet, ist bekannt für den 16m langen liegenden Buddha in der Mitte der Höhle. Es ist die Nirvana-Figur(涅盘) des Schakjamuni. Nirvana ist die buddhistische Bezeichnung für den Tot von Buddhas bzw. Mönchen. Es ist in den Augen von Buddhisten eine Welt, in der Leben und Tod ignoriert(忽略)werden. Die Grotte hat aus diesem Grund die Form eines Sargs(棺材)genommen. Es gibt eine 11 m lange Kopie des liegenden Buddha, die in Beijing, Hongkong und Taipei ausgestellt und von vielen Menschen bewundert wurde. Das Original ist jedoch noch eindrucksvoller. Die Körperzüge sind sehr schön. Das Gesicht ist voll, die Brauen gekrümmt und das Verhältnisse zwischen Augen, Mund und Nase ist besonders harmonisch. Der Buddha liegt auf einer Plattform, die rechte Hand unter dem Kopf, der linke Arm ausgestreckt auf dem Körper. Seine Augen sind halb aufgeschlagen. Der tief sinkende Mundwinkel erzeugt ein unerfassbares Lächeln.
Die Mogao-Grotten bestehen aus quartärem Sedimentgestein(第四纪的沉积岩)und wurden an Berghängen(山坡)angelegt. Solche Steinart ist nicht fest, aber das trockene Klima bewahrte die rund 500 Grotten im Lauf von Jahrhunderten vor Erosion- und Erdbebenschäden(风沙侵蚀和地震灾害). Mit dem Schutz der Mogao-Grotten begann man erst im 10. Jahrhundert. Anfang unseres Jahrhunderts entdeckte man hier eine Höhle mit buddhistischen Relikten. In den folgenden Jahren kamen ständig sogenannte Gelehrte und Experten imperialistischer Länder nach Dunhuang und raubten wertvolle Kulturgegenstände, die heute in Museen in Tokio, London, Paris und Moskau noch zu sehen sind. Erst in den 40er Jahren wurde ein Forschungsinstitut gegründet. Das Institut hat die Aufgabe, über die Grotten zu wachen. In den 60er Jahren wurden die Mogao-Grotten im großen Maßstab renoviert. Seit den 80er Jahren stehen die Kulturgegenstände unter staatlichem Schutz, der auf neuesten wissenschaftlichen und technischen Erkenntnissen beruht.
Im Juli 1997 wurden die Mogao-Grotten von der UNESCO in die "Liste des Weltkultur- und-naturerbes" aufgenommen.
|